Kunst im Denkmal
Seit vielen Jahren wird der Harburger Binnenhafen durch verschiedene Nutzungstypologien nachverdichtet. Inmitten der zahlreichen Neubauten steht in der Harburger Schlossstraße das Bornemannsche Haus. Um 1565 errichtet, gehört es zu den ältesten Bürgerhäusern Hamburgs. Anfang des 19. Jahrhunderts diente das Fachwerkgebäude fast hundert Jahre als Färberei. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde der denkmalgeschützte Bau immer wieder umgebaut und renoviert.
Für die neue Nutzung als Galerie für zeitgenössische Kunst sollte das Gebäude denkmalgerecht und nachhaltig saniert werden. So wurde die Sohle abschnittsweise erneuert. Beschädigungen, die durch fehlerhafte Sanierungen zustande kamen, wurden behoben, wie das Entfernen von Zementmörtelfugen. Das Mauerwerk wurde ausgebessert, Schadstoffe aus dem Holz entfernt. Das Holzskelett des Fachwerkbaus wurde ertüchtigt und ausgetauscht. Während der Sanierung entdeckte man historische dekorative Wandmalereien, die der Hamburger Denkmalschutz aufnahm und zuordnete. Historische hölzerne Innenausbauten wie Treppen, Wandvertäfelungen sowie Türen und Laibungen wurden aufgearbeitet und erhalten. Alle Fenster wurden erneuert, Sanitärräume sowie Heizungen installiert, um eine dauerhafte Nutzung zu ermöglichen.
Die Galerieflächen betten sich in den Bestandsgrundriss des Bornemannschen Hauses ein. Die historische Bausubstanz bleibt sichtbar – die ausgestellte Kunst soll sich darin einfügen. Nachdem die Räume sowohl für Ausstellungen als auf Konferenzen genutzt werden, wurde eine Pantryküche im vorderen Gebäudeteil eingerichtet, um Gäste bzw. Konferenzteilnehmende mit Getränken zu versorgen.
- Projekt
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Denkmalgerechte Sanierung eines Fachwerkhauses
- Standort
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Hamburg-Harburg
- Größe
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332 m² BGF
- Bauherr
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Arne Weber
- Auszeichnung
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Denkmalpreis Museumsverein Harburg 2023